02.05.2002 (Archiv)
Mega-Fusion: HP/Compaq
Der Weg für die weltgrößte Computerfusion zwischen den US-Herstellern Hewlett-Packard (HP) und Compaq ist frei.Fusionsgegner Walter Hewlett gab nach der Entscheidung eines US-Richters in Wilmington (Delaware) seinen Widerstand auf und will das Projekt nun unterstützen.
Der Richter William Chandler hatte gegen Hewlett entschieden, der mit einer Klage versucht hatte, den 18,6 Mrd. Dollar (rd. 20,6 Mrd. Euro) teuren Kauf der Compaq Computer durch HP zu torpedieren. Carly Fiorina, die Chefin des zweitgrößten Computerkonzerns der Welt, hat damit nach monatelangen erbitterten Auseinandersetzungen jetzt endgültig gesiegt. Damit dürfte die Fusion am 7. Mai über die Bühne gehen.
Der Richter hatte dem Unternehmen auf ganzer Linie Recht gegeben. Hewlett, der Sohn eines der beiden HP-Mitgründer, warf daraufhin in der Nacht zum Mittwoch das Handtuch. Hewlett will im obersten Landesgericht von Delaware keine Berufung einlegen. Er wird auch die Auszählung der Stimmen für die Compaq-Übernahme nicht mehr anfechten, die die HP-Aktionäre am 19. März auf einer außerordentlichen Hauptversammlung abgegeben hatten. Es haben sich nach vorläufigen Abstimmungsergebnissen 51,4 Prozent der HP-Aktionäre für und 48,6 Prozent gegen den Compaq-Kauf ausgesprochen.
Hewlett war in der vergangene Woche nach 15-jähriger Zugehörigkeit nicht mehr in den HP-Verwaltungsrat gewählt worden. Er hatte HP in der Klage vorgeworfen, den Aktionären wichtige Informationen über die Fusionsauswirkungen vorenthalten zu haben. Er hatte HP auch beschuldigt, bei der Deutsche Bank Asset Management Stimmenkauf betrieben zu haben. Der Richter wies die Anschuldigungen als unbegründet zurück.
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