24.09.2002 (Archiv)
Erstes nationales UMTS-Netz
Als europaweit erstes Unternehmen startet die österreichische Mobilkom am kommenden Mittwoch ein nationales Mobilfunknetz der dritten Generation, UMTS.Dies bestätigt eine Sprecherin der Mobilfunktochter der börsennotierten Telekom. Geplant ist zu Beginn ein Text-Betrieb in allen Landeshauptstädten. In der ersten Phase wird laut Unternehmenskreisen nur eine kleine ausgewählte Zahl von Kunden (friendly customers) den neue UMTS-Service nützen können. Der Grund: Bisher seien noch keine Endgeräte in ausreichender Zahl lieferbar. Die Mobilkom wollte dazu vorerst keine Stellungnahme abgeben. Mobilkom-Chef Boris Nemsic hatte aber zuletzt für heuer nur einen Testbetrieb angekündigt. Der kommerzielle Launch ist laut bisherigen Angaben Nemsics im Jahr 2003 geplant.
Für Mittwoch hat das Unternehmen eine Pressekonferenz angesetzt. An dieser nehmen neben Nemsic auch Anders Runevad, Vice Präsident bei Ericsson, und Tim Watkins, Präsident von Nortel für die Region Europa, Afrika und Naher Osten (EMEA), teil. Bei der Konferenz soll der erste UMTS-Call quer durch Österreich durchgeführt werden.
Für das UMTS-Basisnetz hat die Mobilkom nach früheren Angaben rund 100 Mill. Euro investiert. Insgesamt will das Unternehmen bis 2010 rund 600 bis 700 Mill. Euro für UMTS-Equipment ausgeben. UMTS-Betreiber in Österreich müssen laut Lizenzvorgabe bis Ende 2003 ein Viertel der Bevölkerung, bis Ende 2005 die Hälfte der Bevölkerung mit UMTS versorgen.
Neben der Mobilkom bauen derzeit auch T-Mobile Austria (Ex-max.mobil), One, tele.ring und der chinesische UMTS-Lizenzinhaber Hutchison an österreichischen UMTS-Netzen. T-Mobile und One wollen noch in diesem Jahr ebenfalls mit einem Testbetrieb starten. Hutchison und tele.ring planen einen Start erst im nächsten Jahr. Die spanische Telefonica, die ebenfalls eine österreichische UMTS-Lizenz erworben hat, hat ihre Pläne wieder gestoppt.
Die Mobilkom hängt mit ihrem Netzstart am Mittwoch nicht nur die heimischen, sondern auch die internationalen Wettbewerber ab. Nach der Mobilkom wird voraussichtlich in nächster Zeit nur noch Hutchison in Großbritannien das UMTS-Zeitalter einläuten. Zu Jahresende sollen auch in Italien die ersten Dienste der dritten Mobilfunkgeneration on Air gehen. Die finnische Sonera, von der die Branche lange Zeit erwartete, dass sie die erste sein würde, will nun wie alle deutschen und auch die meisten anderen großen europäischen Player erst im nächsten Jahr starten.
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